Taglöhnerfest 2012 - Sonderausstellung
Wir
stehen heute bewundernd vor den gigantischen Bauwerken der Römer wie z.B.
dem Pantheon mit einer Spannweite von 42m, dem Kolosseum oder der
Wasserleitungsbrücke „Pont du Gard (50 m hoch in Frankreich)" und fragen
uns, mit welchen technischen Hilfsmitteln sie diese Werke geplant und gebaut
haben. Wichtigste Voraussetzung waren gut ausgebildete Landvermesser. Diese
mußten vor Baubeginn z.B. den Streckenverlauf einer Straße, das Gefälle
einer Wasserleitung präzise abstecken. So konnten z. B. beim Bau des ca.
6000 m langen Claudius Tunnels 30 000 Arbeiter an ca. 60 Baustellen
gleichzeitig arbeiten. Unter unvorstellbaren Strapazen durchschlugen sie von
41 bis 54 n.Chr., in nur 13 Jahren den 927m hohen Monte Salviano in einer
Höhe von ca. 600m. Bei den Einweihungsfeierlichkeiten befahl Kaiser Claudius
eine Seeschlacht auf dem Lago Fucino (100 km östlich von Rom) mit 18000
Männern.
Weil er den Technik-und Geschichtsunterricht „begreifbarer, anfassbarer“
gestalten wollte, begann unser Mitglied Lothar Weis kleine Modelle zu bauen.
Von Handwerkern unterstützt baute er ein 6m langes Chorobat (für
Brückennivellierung), Setz- und Lotwaagen (Hausbau), Winkelkreuz und Groma
(rechtwinklige Straßenabsteckung für Kastell- und Stadtplanung). Weis zeigte
seine Wanderausstellung in mehreren Städten, vielen Schulen, hielt Vorträge
in Museen. Seit Jahren wird er sogar zu den Römertagen in Brugg (Schweiz)
eingeladen. Beim Taglöhnerfest des Heimatverein Kirrlach konnte er erstmals
eine nach alten Funden rekonstruierte Doppelkobenwasserhauspumpe zeigen. Sie
konnte auch als Lenzpumpe auf Schiffen wie z.B. der Lusoria Rhenana in
Germersheim eingesetzt werden. Hier, mit einem modernen Gardena Anschluss
versehen, wurde sie vor allem von den Kindern mit großer Begeisterung
betätigt.
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