Jahresausflug am 04. September 2016:

Barbarossastadt Gelnhausen

 

Erste Station war das "Paradieschen" (Bild: Peter Schmitteckert)

Hauptziel des diesjährigen Jahreausflugs war die Barbarossastadt Gelnhausen. Wenige Kilometer davor liegt die Gemeinde Linsengericht-Altenhaßlau. Dort erwartete uns zur Frühstückszeit Gerda im "Paradieschen". Gerda hat eine große Kirrlacher Verwandschaft und hatte uns auf der Anfahrt nach Gelnhausen zu einem Zwischenstopp eingeladen.

Mit viel Freude zeigte sie uns ihr Paradieschen (www.paradieschen.de), den Bioladen der Familie. 120 Mitarbeiter sind beschäftigt. Das Paradieschen liefert Bio-Lebensmittel im Rhein Main Gebiet, Main Kinzig Kreis, Hanau und dem Odenwald direkt nach Hause oder an den Arbeitsplatz. Bei einem Rundgang durch den beindruckenden Neubau erhielten wir viele interessante Informationen rund um das Thema Bio und die Abokisten. Im Laden werden mehr als 3.000 Bioprodukte auf über 700 m2 angeboten. Dazu gehört ein Bistro mit täglich wechselnde Mittagsgerichten, Frühstück, Kaffee Spezialitäten und selbst gebackene Torten.

Bei der Anfahrt zum Paradieschen hatten wir noch Regen. Der Liedvortrag "Kirrlacher Wind" verfehlte seine Wirkung nicht. Die Regenwolken wurden weggeblasen und den Rest des Ausflugstages blieb es trocken.

Frühstück
Aufstieg zur Altstadt
In der Marienkirche
Warten auf den Bus (Bilder: Liebl)

Eine knapp zweistünidge Stadtführung war der zweite Höhepunkt des Tages: Gelnhausen wurde im Jahr 1170 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa als Reichstadt gegründet. Von Anfang an sollte Gelnhausen als staufische Stadtgründung ein wesentlicher Teil der Reichslandpolitik sein, die Friedrich Barbarossa betrieb. Durch die kaiserliche Förderung der Stadt konnte diese sich so schnell zu den reichen und kapitalkräftigen Handelsstädten des Hochmittelalters entwickeln.

Gelnhausen gehörte schon Mitte des 13.Jh. zu den Städten mit dem höchsten Steueraufkommen im Reich. Damals hat man die erste Stadtbefestigung errichtet. Es wurden viele steinerne Bürgerhäuser gebaut, auch zahlreiche Kirchen und Klöster, nicht nur Marien- und Peterskirche entstanden in dieser Zeit. Erst eine Verpfändung der Stadt im Jahr 1349 und die Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg setzten der positiven Entwicklung ein Ende.

Die Marienkirche ist die Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt und des Kinzigtals. Stilistisch wird der Bau gelegentlich als „romanisch, gotisch überformt“ eingeordnet, was seinem Charakter und Baugeschichte allerdings nicht ganz gerecht wird. Besser spricht man von „romanisch-gotischem Übergangsbaustil“, denn abgesehen vom älteren Westturm und wenigen späteren Ergänzungen vereinigt der Hauptbaukörper bereits bei seiner Errichtung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sowohl spätromanische als auch frühgotische Bauformen gleichzeitig in sich. Der Anteil schmuckreicherer gotischer Stilelemente nimmt dabei von Westen nach Osten zu, wodurch beim Betreten der Kirche eine reizvolle programmatische Steigerung von der schlichten Eingangshalle im Westturm bis zum reich ausgestalteten Chorraum entsteht.

Dies und die Tatsache, dass der mittelalterliche Bau in seiner Ursprünglichkeit und besonderen Gestaltung weitgehend unverändert erhalten blieb, macht die Marienkirche zu einem Kulturdenkmal von besonderem Rang.