In dem kleinen Gebäude, dem Taglohnerhäuschen, hängt ganz Großes: Zu
sehen ist dort das Universum als Gesamtheit von Raum, Zeit und aller
Materie und Energie darin - das Universum, das Planeten, Sterne und
ganze Galaxien beheimatet. Wer sich umschaut, entdeckt auch „schwarze
Löcher“, die stärksten bekannten Kräfte im Universum. Zu bestaunen
sind alle Sehenswürdigkeiten nicht im Original, sondern auf Gemälden.
Dass einmal sein Zuhause zur Ausstellung von solchen
außerirdischen, ja himmlischen Kunstwerken dienen würde, hätten der
damalige bettelarme Taglöhner und seine große Familie nie zu träumen
gewagt. Drei Tage lang stellte dort die Kirrlacher Künstlerin Irmgard
Bub ihre prachtvollen Bilder aus. Dabei handelte es sich um große und
kleine Gemälde. Die Autodidaktin arbeitet vorwiegend mit Acryl und
Aquarell. Nicht nur in der Region hängen inzwischen ihre Darstellungen
von A wie All bis Z wie Zeitlosigkeit, sondern auch in Neuseeland,
Norwegen und Nordamerika.
Besondere Aufmerksamkeit fand der lokale Bezug eines Teils ihrer
Bilder. Als Blickfänge dienten die Eremitage mit dem 1848/49-er
Revolutionsdenkmal, das Taglöhnerhaus, der Waghäuseler Verwaltungssitz
mit Marienbrunnen, das ehemalige Kirrlacher Rathaus. Zu sehen gab es
dort auch gemalte Tiere und Blumen, Landschaften und Skylines.
Verhältnismäßig viel Farbiges und Knalliges, Buntes und Lebhaftes war
im zweiten Raum des Fachwerkhäuschens konzentriert.
|
Irmgard Bub (Mitte) erklärt ihre Maltechnik
Im Laufe der drei Tage kamen zahlreiche Gäste von überallher und
bewunderten das erlernte Können. Immer wieder gab es reichlich Lob und
Komplimente für den Ideenreichtum und die Kreativität. Durchweg
anerkennend äußerten sich die Besucher über die ausdrucksstarken
Exponate.
Solche Wohnstätten wie das Taglöhnerhaus waren im 19.
Jahrhundert in der Gemeinde üblich. Die zwei Räume mit Flur nutzte
Irmgard Bub zur Präsentation von rund 50 Werken: eine kleine
repräsentative Auswahl dessen, was sie im Laufe von knapp 30 Jahren
geschaffen hat.
|