(Foto: Liebl)
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(Mitteilungsblatt vom 14. September 1974) Gänzlich übersehen wird sehr
zum Leidwesen des Chronisten das älteste us noch erhaltene Zeugnis aus
dem alten Kirrlach und sicherlich auch das interessanteste Kunstwerk
in unserer Kirche, der in frühgotischer Zeit entstanden
"Christus-Kopf".
(Mitteilungsblatt vom 21. September 1974) Von der Gotik, die in
Frankreich entstanden ist, sprechen wir seit dem 12. Jahrhundert, ohne
das Datum im allgemeinen genau zu bestimmen, da die Übergänge von der
Romantik zur Gotik fließend waren. Der neue Stil setzte sich bei uns
in Deutschland nur langsam, teilweise mit einer Verzögerung von fast
200 Jahren durch. Während dieser Übergangszeit finden sich beide
Stilrichtungen nebeneinander und oft in ein- und demselben Werk, wie
etwa bei unserem "Christus-Kopf", bei dem die romanischen Elemente wie
langes haar, ruhiger Gesichtsausdruck, keine Dornenkrone, kein Neigen
des Hauptes gegenüber dem gotischen dominieren. Aus diesem Grunde kann
das Entstehen des Werkes zuverlässig auf die Mitte des 15.
Jahrhunderts datiert werden.
Schon allein wegen des Alters können und dürfen wir uns über dies und
erhalten geblieben Kleinod freuen, zumal ähnliche Zeugnisse aus jener
Zeit im Raum Bruchsal nicht allzu häufig anzutreffen sind.
H.
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(Mitteilungsblatt von 1974)
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