Vor 75 Jahren: Bauchlandung beim Kirrlacher Flughafen

 



Am 22. März 1945 machte eine Me 109 eine heftige Bauchlandung in Waghäusel. Sie verfehlte den Kirrlacher Flugplatz, kreuzte die Landstraße zwischen Kirrlach und Waghäusel und kam auf dem freien Feld unweit der Wasenallee zum Stehen. Im Bild ist die Schleifspur von Süd nach Nord zu erkennen..
(Archiv Heimatverein Kirrlach, Foto-Ausschnitt: Liebl)
 


Am 22. März jährt sich die Bauchlandung einer Me109 zum 75. Mal. Das Luftbild stammt von britischen Aufklärungsfliegern. Gut zu erkennen ist darauf die rund 100 Meter lange Schleifspur im Feld südlich und nördlich der Landstraße. Es ist die heutige L555, also die Verbindungsstraße zwischen Kirrlach und Waghäusel. Zur Orientierung: Die Felder unterhalb der Landstraße (im Bild von links nach rechts) sind inzwischen Wohnbebauung (Bereich Kirrlacher Straße, Kniebisstraße, Gymnasiumstraße). Der Feldweg links des Fliegers ist die heutige Wasenallee, also die aktuelle Zufahrt zur Kläranlage Waghäusel bzw. zum Rimu Kompost. Bekanntermaßen lagen im Spätjahr 1944 auf dem Kirrlacher Flugplatz Teile des Schlachtgeschwaders 2, das hauptsächlich Erdkampfeinsätze gegen die US-Truppen im nahen Elsass flog. Im Frühjahr 1945 belegte den Platz die 3. Gruppe des Jagdgeschwaders 53, das hauptsächlich zur Abwehr der alliierten Jagdbomber-Verbände im deutschen Südwesten eingesetzt war.

Vor und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges beherbergte der Flugplatz die Reichssegelflugschule Kirrlach. Auch nutzten die Heinkel-Werke in Speyer das Gelände zum Einflug ihrer Maschinen, bevor diese an die Verbände der Luftwaffe ausgeliefert wurden. Im März 1945 wurde der Flugplatz vor den näherrückenden Alliierten durch Umpflügen unbrauchbar gemacht.


 

Bf 109 E (Me 109) und Ju 87 B im Einsatz, 1941
Foto: Bundesarchiv, Bild 101I-429-0646-31 / Billhardt / CC-BY-SA 3.0


Kirrlach, Waghäusel und das 75 Jahre alte Bild von oben; Fotomontage: Daniel Blitzner