Altlußheim war hochwassersicher. Ein zu 99 % trockener „Hoch-Weg
nach Süd-Ost (rot markiert) ist bis auf drei kurze Unterbrechungen
heute noch erhalten. (1) Ecke am Munitionsdepot, (2) Querung
Duttlacher Graben, (3) Übergang Kriegbach ins Tiefgestade und Querung
der Bahnlinien. Reilingen, Hockenheim und St. Leon waren von
Altlußheim aus nicht direkt hochwassersicher erreichbar (Bild und
Erklärung folgen nächste Woche). Der neue Judenweg führt ab (2) heute
nach Reilingen
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Der Handel war für die mittelalterliche
Bevölkerung stets von großer Bedeutung. Im frühen Mittelalter lag der
Europa durchziehende Fernhandel zu einem wesentlichen Teil in den
Händen von jüdischen und orientalischen Kaufleuten. Diese Fernhändler
reisten viel, verfügten aber über einen Wohnsitz, der sich an
verkehrsgünstig gelegenen Orten, z. B. in der Nähe der bischöflichen
Residenzen, befand. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts entstand an der
Peripherie der Bischofsstadt Speyer eine erste jüdische Gemeinde. Auf
Wirken Bischofs Rüdiger Huzmanns (auch Huozmann) und mit
ausdrücklicher Billigung Heinrichs IV. nahm Speyer im Jahre 1084 eine
größere Anzahl von Juden auf, die aus Magenza (Mainz) und anderen
rheinischen Städten abwanderten bzw. abgeworben wurden. In den
Aufzeichnungen des Bischofs heißt es: „Als ich das Dorf Speyer zur
Stadt machte, glaubte ich das Ansehen dieses unseres Ortes zu
vertausendfachen, indem ich auch Juden dort zuziehe. Ich habe die
Zugezogenen außerhalb der Wohnstätten der übrigen Bürger angesiedelt,
und damit sie nicht so leicht von der Unverschämtheit des minderen
Volks beunruhigt werden, habe ich sie mit einer Mauer umgeben“. Die
erste Ansiedlung erfolgte im Vorort Altspeyer und stellte das erste
urkundlich belegte Ghetto dar. Grund für die Ansiedlung war die
wichtige Rolle, die Juden damals im lukrativen Fernhandel spielten,
und der Wunsch nach einer Finanzquelle zum Bau des Domes.
Da über Jahrhunderte gar keine oder nur wenige
Brücken über den Rhein existierten, mussten Reisende und Händler
Furten oder Fähren benutzen. Bei Speyer gab es fünf Fähren, die
vermutlich alle schon lange vor ihren Ersterwähnungen bestanden.
Darunter die Ende des 13. Jahrhunderts ersterwähnte Lußheimer Fahr
nach Altlußheim. Mit seiner topographischen Lage auf einem nordwärts
gerichteten Sporn einer Rheinterrasse (Bild mit Erklärung folgt) und
ca. fünf Meter über der heutigen Aue war Altlußheim hochwassersicher.
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