Das Hegerfeld im Digitalen Geländemodell (Höhenprofil), als
Landkarte und als Luftbild (v.l.n.r). (Wasser-) Lachen und Gräben
waren offensichtlich so wichtig, dass sich alle alten Gewann-, Acker-
und Baugrenzen daran orientierten. Neuere Grundstückszuschnitte nehmen
dagegen keine Rücksicht mehr auf die inzwischen zumeist trocken
gelegten Lachen und Gräben. Grafik: Roland Liebl
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Das digitale Geländemodell auf Basis einer Laservermessung zeigt
erstaunliche Details. So lassen sich die Grabenbreite und -kanten in
weiten Teilen der Todtlache (Duttlacher Graben) recht gut erkennen.
Das Bild zeigt im Wesentlichen den Süden von Kirrlach, insbesondere
das Heger-Feld. Es ist dreimal der gleiche Ausschnitt. Die Setzkanten
im Gelände sind im Oberrheingraben nicht ungewöhnlich. Man findet sie
heute noch recht häufig (wenn sie nicht untergepflügt wurden). Sie
dienten in der Vergangenheit als natürliche Grenze für die Entwicklung
der Landwirtschaft. Die höhergelegenen Flächen waren auch nach starkem
Regen eher trocken, eigneten sich damit zur intensiven
Bewirtschaftung. Die niedrigeren Grabenflächen wurden meist nur in
extensiver Form als Wiese genutzt. Bei steigendem Grundwasser oder
nach einem Gewitter oder Starkregen war maximal der natürliche Bewuchs
verloren. Bei sinkendem (Grund-) Wasser gab es Heu und Gras für das
häusliche Vieh.
Man mag es als Kirrlacher vielleicht merkwürdig finden, wenn man
von Hügeln (Bergen?) und Senken spricht, aber im Kleinen, insbesondere
für Wasser, sind Höhenunterschiede im Dezimeter- und Zentimeterbereich
schon nennenswerte Dimensionen. Und der Duttlacher Graben heißt nicht
nur Graben, weil man den Bach etwas eingegraben hat. Das Gelände um
den heutigen Wasserlauf ist insgesamt ein natürlicher Graben im
Gelände. Das heute in weiten Teilen noch vorhandene Geländeniveau
dürfte dabei die historische Grundwassergrenze gewesen sein, zumindest
in Niederschlags- und feuchten Zeiten. So muss man zumindest den Namen
Todtlache (vergl. Bericht letzte Woche) interpretieren. Spätestens
seit der Rheinbegradigung, aber auch mit der Absenkung der
(natürlichen) Bachläufe, die wohl seit dem 11. Jahrhundert im
Oberrheingraben intensiviert wurde, wurde das heutige Kirrlach nach
und nach trocken gelegt.
(Fortsetzung folgt, insbesondere zum östlichen Duttlacher Graben
beim Hegerfeld)
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