In Südwestdeutschland und dem Elsass gab es mehrere Römerstraßen. Sie
wurden von den Römern während des römischen Reiches erbaut und
betrieben. Sie unterschieden sich von den Naturwegen der Germanen
durch ihre Geradlinigkeit und durch den technisch fortgeschrittenen
Schichtaufbau. Das Profil der Römerstraße ist heute noch als ca. 4
Meter breite Bodenwelle deutlich zu erkennen, zumindest im
Winterhalbjahr, wenn das gefallene Laub die Sicht freigibt. Das
digitale Geländemodell, basierend auf einer flugzeuggestützten
Laservermessung, zeigt die Römerstraße (1) + (2) sehr deutlich. Sie
ist im Modell, bis auf die Unterbrechungen durch die Wohnbebauung,
sehr gut zu erkennen. Selbst in den landwirtschaftlich genutzten und
gepflügten Flächen zeichnet sie sich noch erkennbar ab.
Durch die in der Grafik gewählte Höhenauflösung wird ersichtlich,
dass die Römer trockenen Boden suchten, denn zwei Hochpunkte im
Gelände (2) wurden in den Streckenverlauf integriert. Im nördlichen
Teil (1) liegt das Gelände tiefer, was aber durch die Nähe des Grabens
(Duttlacher Graben) ebenfalls für trockene Füße sorgte.
Die Bodenwelle im Wegeaufbau diente im Lußhardtwald insbesondere
zur Vermeidung von Frost- und Wasserschäden, denn der Lußhardtwald war
ein sehr feuchter Wald mit vielen Lachen. Auf den ebenen Feld- und
Waldwegen, die nicht befestigt, bzw. nicht etwas höher gelegt sind,
werden die Wege nach Regen, Frost und Schnee oft unpassierbar. Die von
den Römern verwandte Technik hat sich bis heute im Grundsatz für den
Straßenbau erhalten und garantiert so eine ganzjährige Passierbarkeit.
Die gewählte Auflösung zeigt ferner zwei Hochpunkte: (3)
"Bierkeller" beim Friedhof und (4) beim Haidenkreuz. Diese beiden
markanten Punkte sind wichtige Ansatzpunkte für die Suche nach dem
exakten Verlauf des historischen Kirloher Wegs aus St. Leon, denn hoch
gelegene Punkte waren ganzjährig passierbar.
(5) zeigt den hoch gelegenen Teil vom (alten) Kirrlacher Zentrum.
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