Senken in der Verlängerung des Duttlacher Grabens

 



Zahlreiche Schluten begleiten den heutigen Bachlauf des Duttlacher Grabens (Grafik: Liebl)


Ein im Wald liegendes kleines Refugium, südlich vom Hegerfeld.
Ein (inzwischen etwas tiefer gelegter) natürlicher Endpunkt eines Astes vom komplexen
Grabensystem rund um Kirrlach.
(Foto: Thomas Wirth)
 


Die Waghäuseler Jäger verwenden heute noch den Begriff "Schlute". Die Schlute ist eine in der Region gebräuchliche Bezeichnung für eine meist schlammige Rinne in einer Flussaue, die nur bei Hochwasser durchströmt wird. Bei Mittel- und Niedrigwasser fallen Schluten trocken oder wandeln sich zu Stillgewässern.

Das Bild zeigt eine solche Schlute, die nur wenige Meter von der Kirrlacher Gemarkungsgrenze entfernt liegt. Sie ist der Endpunkt eines Astes des Duttlacher-Graben-System im Süden von Kirrlach. Diese Schlute war, wie die allermeisten Schluten rund um Kirrlach, inzwischen trocken gefallen. In den 1970er Jahren befand sich dort noch "echtes" Oberflächenwasser, so Vorsitzender Roland Liebl, der dort als kleiner Junge noch Molche in natürlicher Umgebung beobachten konnte. Nachdem diese Schlute wohl dauerhaft trocken gefallen war, wurde mit Hilfe eines Baggers "etwas" nachgeholfen. Der Aushub wurde wenige Meter weiter in den Zulauf verfüllt, so dass diese Schlute jetzt keine Verbindung mehr zum ursprünglichen Graben hat. Im Digitalen Geländemodell (siehe Bild oben) ist das komplex verzweigte Grabensystem sehr gut zu erkennen.

Im 20. Jahrhundert sind mehrere Hochwasserereignisse für Kirrlach überliefert, wobei das Jahr 1910 ein Jahrhundertjahr war: "Das Jahr 1910 war ein großes Missjahr. Am 30.ten Juni, den Tag nach Peter und Paul hat es so schwer gehagelt über unser Dorf und Feld unter Blitz und Donner, dass man meinte das letzte End käme. Eisstücke wie Eier und Kindshände so groß schlugen unser Feld zusammen. Viele Fensterscheiben hat es gekostet. Das Erdreich ist so hoch gestiegen, dass bereits alle Leute Wasser im Keller hatten. Der Todlacher Graben von den oberen Wolfswiesen bis runter in die Hammerwiesen waren Wiesen und Bach eine Flut gleich nach dem ersten Heumachen bis Dezember.", so eine schriftliche Überlieferung.