Loch (Flurnamen) - Zwischenergebnisse 1v2

 



Existenz und Ausmaß dieses Randflusses in der östlichen Randsenke
haben seit Jahrzehnten zu regen Diskussionen geführt.
Der Reilinger Durchbruch (Beckenbach 2016) könnte durch
extremes Hochwasser (z.B. bei Eisgang) erklärt werden.
Heute ist der Prorheno (Bruhrhein) trockengelegt.
(Grafik: Verlag Braun (1850) - Ausschnitt R. Liebl)
 


(Fortsetzung) Eine erste Zusammenfassung der Recherchen ergibt folgende Aussagen:

  • Die Silben Lach und Loch in den Gewann- und Flurnamen sind in Kirrlach und der näheren Umgebung noch zahlreich erhalten. Über ein Dutzend Fundstellen konnten wir direkt in oder an der Kirrlacher Gemarkung identifizieren.
  • Anglach und Anglachgau sind sehr alte Namen, die bis ins 8. Jahrhundert zurückverfolgt werden können.
  • Die Anglach, der Ostrhein, der Mingolsheimer Rhein (Tulla), die Kinzig-Murg-Rinne (Thürach, 1912), Prerhenus (CHYTRAEUS, David [1583], Oratio continens descriptionem regionis Creichgaeae ad Neccarum flumen sitae. - Francofurti ad Moenum 1583. IV, 41 S), Prorheno (Bruhrhein, 1699) sind alles Namen für die durchgehende Senke (vergl. Digitales Geländemodell der Rheinebene, Dr. Beckenbach, 2016) am östlichen Rand der Rheinebene, insbesondere im Unterlauf nördlich und östlich von der Kirrlacher Gemarkung. Alle Kirrlacher Lachen stehen in Beziehung zu dem Wasser der Randsenke.
  • Wasser ist das Bindeglied: Durlach, Kreuzlach, Wiesloch, Nußloch stehen in ihrer geografischen Lage ebenfalls in direkter Verbindung mit dem Randfluss entlang des (Luß)Hardtwaldes von Karlsruhe bis Schwetzingen.
  • Die Todtlache (heute zum Duttlacher Graben erweitert) ist die größte der natürlichen Lachen im Kirrlacher Gebiet. Sie ist auf natürlichem Wege fast geradlinig zwischen ein und drei Meter ins Gelände eingeschnitten und mehrere Kilometer lang. Tulla beobachtete und dokumentierte diese Art von Senkungen entlang des gesamten Oberrhreingrabens mehrfach.
  • Die Kinzig-Murg-Rinne war Vorfluter für die von Osten kommenden Nebenflüsse und Bäche. Leimbach, Angelbach, Kraichbach, Saalbach, Walzbach, Pfinz und viele ander regionale Bäche fließen erst seit der menschlichen Regulierung mehr oder weniger auf direktem Wege in den Rhein.
  • Von Südost kommende Hochwässer (insbesondere vor der Tieferlegung und Begradigung des Rheins) haben immer wieder zu Überschwemmungen im Lußhardt (und in Kirrlach) geführt.