Loch - Zwischenergebnisse 2v2

 




Der graue Balken (zwischen Weiher und Forst) könnte das Westufer des Randflusses
(Ostrhein, Prorhenus, Prerheno, Bruhrhein, Bruhrain, u.a. Varianten) sein.
Hochwasser von dort fand seinen Weg über den Lochwiesengraben
und weitere Senken auch nach Kirrlach.
Foto: E. Beckenbach 
 


(Fortsetzung) Der Heimatverein hat sich im letzten Jahr intensiv mit dem laserbasierten digitalen Geländemodell der Region beschäftigt. Daraus ergaben sich viele neue Erkenntnisse:

  1. Der Kriegbach und der Gießgraben bilden im ersten untersuchten Bereich (d.h. im Lußhardt von Weiher bis zur Inselbrücke) ein Gewässertandem, welches nur in sehr kleinen Abschnitten durchgängigen natürlichen Senken folgt. Dies gilt insbesondere von Weiher bis nach Kirrlach zur Kronauer Straße.
  2. Mit anderen Worten: Es ist anzunehmen, dass diese Gewässertandem in weiten Teilen offensichtlich künstlich angelegt ist. Der Verlauf folgt meist nicht dem natürlichen Geländeverlauf der Senken (auch mit Loch und Lach bezeichnet), sondern durchquert regelmäßig auch kleinere Hügel, wie mit dem Lineal gezogen (Bild folgt nächste Woche).
  3. Demnach muss man davon ausgehen, dass vor den menschlichen Regulierungen die natürliche Entwässerung des Oberflächenwassers in diesem Bereich in Form von kaskadierenden Wassersenken (Lachen) erfolgte. Dies würde erklären, warum sich hier rund ein Dutzend der Lach- und Loch-Namen erhalten haben. Schließlich waren diese Lachen (vor der systematischen Entwässerung) wichtige Orientierungspunkte im Gelände.
  4. Der Prorhenus (Ostrhein) sorgte vor seiner systematischen Trockenlegung auch für Hochwasser in der Region. Ein natürlicher Überlauf (engl: Creek) führte über den Lochwiesengraben und eine Kaskade von Lachen vermutlich direkt nach Kirrlach.
  5. Inwieweit der Duttlacher Graben (Todtlache) und der Heugraben damals schon ausgebaut waren, konnte bisher nicht festgestellt werden. Beide folgen in wesentlich größerem Umfang natürlichen Senkungen im Oberrheingraben und haben vermutlich ebenfalls Hochwasser aus dem Ostrhein, sowie Oberflächen- und Grundwasser, Richtung Kirrlach abgeführt.

Man darf vermuten, dass die Kanalisierung des Wassers über das Gewässertandem Gießgraben/Kriegbach eine Investition in die land- und forstwirtschafltiche Nutzung von Kirrlach und der Region war.