Der graue Balken (zwischen Weiher und Forst) könnte das Westufer des
Randflusses
(Ostrhein, Prorhenus, Prerheno, Bruhrhein, Bruhrain, u.a. Varianten)
sein.
Hochwasser von dort fand seinen Weg über den Lochwiesengraben
und weitere Senken auch nach Kirrlach.
Foto: E. Beckenbach
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(Fortsetzung) Der Heimatverein hat sich im letzten Jahr intensiv mit
dem laserbasierten digitalen Geländemodell der Region beschäftigt.
Daraus ergaben sich viele neue Erkenntnisse:
- Der Kriegbach und der Gießgraben bilden im ersten untersuchten
Bereich (d.h. im Lußhardt von Weiher bis zur Inselbrücke) ein
Gewässertandem, welches nur in sehr kleinen Abschnitten
durchgängigen natürlichen Senken folgt. Dies gilt insbesondere von
Weiher bis nach Kirrlach zur Kronauer Straße.
- Mit anderen Worten: Es ist anzunehmen, dass diese Gewässertandem
in weiten Teilen offensichtlich künstlich angelegt ist. Der Verlauf
folgt meist nicht dem natürlichen Geländeverlauf der Senken (auch
mit Loch und Lach bezeichnet), sondern durchquert regelmäßig auch
kleinere Hügel, wie mit dem Lineal gezogen (Bild folgt nächste
Woche).
- Demnach muss man davon ausgehen, dass vor den menschlichen
Regulierungen die natürliche Entwässerung des Oberflächenwassers in
diesem Bereich in Form von kaskadierenden Wassersenken (Lachen)
erfolgte. Dies würde erklären, warum sich hier rund ein Dutzend der
Lach- und Loch-Namen erhalten haben. Schließlich waren diese Lachen
(vor der systematischen Entwässerung) wichtige Orientierungspunkte
im Gelände.
- Der Prorhenus (Ostrhein) sorgte vor seiner systematischen
Trockenlegung auch für Hochwasser in der Region. Ein natürlicher
Überlauf (engl: Creek) führte über den Lochwiesengraben und eine
Kaskade von Lachen vermutlich direkt nach Kirrlach.
- Inwieweit der Duttlacher Graben (Todtlache) und der Heugraben
damals schon ausgebaut waren, konnte bisher nicht festgestellt
werden. Beide folgen in wesentlich größerem Umfang natürlichen
Senkungen im Oberrheingraben und haben vermutlich ebenfalls
Hochwasser aus dem Ostrhein, sowie Oberflächen- und Grundwasser,
Richtung Kirrlach abgeführt.
Man darf vermuten, dass die Kanalisierung des Wassers über das
Gewässertandem Gießgraben/Kriegbach eine Investition in die land- und
forstwirtschafltiche Nutzung von Kirrlach und der Region war.
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