Die Auswertung des digitalen Geländemodells hat eine Reihe von Details
hervorgebracht. Die oft überraschenden Ergebnisse führten zu einer
Reihe von Rückfragen an den Vorsitzenden Roland Liebl. Wir wollen
diese gerne beantworten:
- In den Berichten ist immer wieder von früheren sumpfigen und
feuchten Stellen die Rede, die für Fuhrwerke unpassierbar sind. Ich
habe im Lußhardt noch keine sumpfige Stelle gesehen. Wie kommt man
darauf, dass es hier ausgedehnte nasse, sumpfige und damit für
Fuhrwerke unpassierbare Stellen gab?
(Fortsetzung der Antwort) Der wichtigste Nachweis der sumpfigen
Stellen ergibt sich aus den Flurkarten. Das Bild zeigt eindrucksvoll
die Zusammenhänge für das Hegerfeld. Die Form und die Grenzen des
Kirrlacher Hegerfelds lassen sich über das Digitale Geländemodell sehr
gut verstehen. Vor der systematischen Entwässerung war es in feuchten
Zeiten einer Insel gleich. Auf den fruchtbaren Erhebungen in der Mitte
konnte man Landwirtschaft betreiben. Am Rand dürften sich alle Formen
des sumpfigen und feuchten Bodens immer wieder abgewechselt haben. Ob
Bruchwald, Sumpf oder Feuchtwiese ist für das grundsätzliche
Verständnis zunächst zweitrangig. Entscheidend war einzig und allein,
dass sich bestimmte Flächen der Gemarkung weder für den Ackerbau, noch
für den Wegebau eigneten. Zumindest nicht ohne erheblichen technischen
Einsatz, der im frühen Mittelalter für die damalige Bevölkerung nicht
verfügbar war.
Hinweis: Es gab dabei zweierlei Arten von Senken: Absenkungen im
Oberrheingraben (Setzrisse; oft auch geradlinig und kilometerlang) und
Senken unterschiedlicher Größe in der zuvor ausgedehnten
Sanddünenlandschaft.
- Die Römer bauten schon vor 1.900 Jahren bei uns
kilometerlange gerade Straßen, warum nicht die frühen Bewohner von
Kirrlach?
Die Antwort kann man kurz fassen: Die Römer als dominierende
Weltmacht waren damals bau- und arbeitstechnisch hervorragend
organisiert. Das Wissen und die Fähigkeiten fehlten in den
Jahrhunderten danach.
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