„Die Wälder rund um Bruchsal leiden zunehmend unter der
Trockenheit“ und „Auch wenn es im ersten Vierteljahr viel geregnet
habe, seien die Grundwasserstände längst nicht im Normalbereich“ heißt
es dort.
Nicht erwähnt wird in dem Bericht der Hauptgrund für die
Trockenheit auf dem oft sandigen Boden des Lußhardtwalds. Noch vor
wenigen Jahrhunderten fluteten alle Bäche aus dem Kraichgau und dem
nördlichen Schwarzwald die ca. 1 bis 3 Meter tiefe und bis zu 4.500
Meter breite Kinzig-Murg-Rinne am östlichen Rand des Hardtwalds. Die
gezielte Trockenlegung dieser Rinne war Voraussetzung für die
Entwicklung und intensive Besiedlung der Region rund um Bruchsal und
den Lußhardt. Das Wasser und seine Landschaft haben dabei in den Namen
vieler Ortschaften ihre Spuren hinterlassen. Bruchsal-Stegwiesen,
Weiher, Langenbrücken, Hambrücken, Kirrlach, Kronau, Kislau, Wersau,
um nur einige Beispiele zu nennen.
Ein Dutzend ausgedehnte (Wasser-)Lachen konnte der Heimatverein im
Lußhardt rund um Kirrlach problemlos identifizieren und orten. Alle
sind inzwischen trockengelegt bzw. als Graben zu einem Bach ausgebaut
worden. Das Ganze hat sich zwar über viele Jahrhunderte hingezogen,
aber aus Sicht einer Eiche reden wir hier über nur drei bis vier
Baumgenerationen.
Dieser extreme Wasserverlust zeigt sich auch direkt am Standort der
im Bericht erwähnten Pflanzschule in Kirrlach. Sie liegt in
unmittelbarer Nähe zum Faulen See, der allein in den letzten 50 Jahren
von einem durchaus ausgedehnten See zu einer Pfütze verkommen ist.
Alte Kirrlacher haben uns gerade wieder vor wenigen Tagen berichtet,
wie die Förster noch vor wenigen Jahrzehnten die zahlreichen
Entwässerungsgräben im Wald auch zur Bewässerung nutzten, um den
Bäumen ein Überleben zu ermöglichen.
Das Problem der Trockenheit im Lußhardtboden ist also keineswegs
neu und vor allem von Menschenhand durch gezielte Bodenentwässerung
direkt verursacht.
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