Kinzig-Murg-Rinne ist die Bezeichnung für eine feuchte Senke am
Ostrand der Oberrheinebene entlang von Schwarzwald, Kraichgau und
Kleinem Odenwald. Die Senke lässt sich von der Stadt Bühl im Süden bis
südlich von Heidelberg nachweisen. Besonders ausgeprägt ist sie im
Bereich von Karlsruhe; weiter nördlich folgt sie dem Rand des
Kraichgaus bis zum Neckarschwemmkegel. Nördlich von Heidelberg sind
ähnliche Senken nachweisbar, die früher von Neckararmen durchflossen
wurden.
Die Bezeichnung Kinzig-Murg-Rinne geht auf den Geologen Hans
Thürach zurück, der 1912 von einem Kinzig-Murg-Fluss sprach. Dieser
Fluss habe nach dem Ende der Würmeiszeit bei Lahr begonnen, die
Schwarzwald-Flüsse Schutter, Kinzig und Murg aufgenommen und sei bei
Hockenheim in den Rhein gemündet. Johann Gottfried Tulla führte 1822
den Namen Ostrhein ein (Weitere Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinzig-Murg-Rinne). Pfinz, Saalbach,
Kraich u.a. münden alle in die Rinne.
Für Kirrlach und den Lußhardt-Wald rund um Kirrlach ist
insbesondere der Teil des Digitalen Geländemodells zwischen
Bruchsal-Stegwiesen und Hockenheim-Talhaus relevant. Beide Stadteile
sind heute trocken gelegt, aber die Historie ist eindeutig. Bei
Hochwasser oder Rückstau (z.B. Eis) in der Kinzig-Murg-Rinne wurde der
Lußhardt-Wald besonders intensiv geflutet. Zahlreiche der heutigen
Bäche waren damals im Lußhardt noch nicht vorhanden. Bis auf den
Wagbach sind die meisten Bachläufe künstlich. Es gab allerdings eine
Reihe von kaskadierenden Lachen, über die das Wasser den
Höhenunteschied zwischen Bruchsal und Hockenheim bewältigte. Eine
Entwässerungsachse wurde trichterförmig von der Schleußlach und der
Todtlache gebildet. Sie führte Wasser vom Süden (... also aus Bruchsal
kommend ...) bis nach Norden (... über das heutige Zentrum von
Neulußheim ...) nach Hockenheim (... Talhaus ...).
|