Fortschreibung des Regionalplans Mittlerer Oberrhein 2003

(Mitteilungsblatt vom 9. Juli 2021)



Der Kammmolch ist die größte mitteleuropäische Molchart. Sie war im Lußhardt, insbesondere in Kirrlach,
sehr verbreitet. 1.000 Jahre Trockenlegung im Lußhardtwald haben ihre Spuren hinterlassen.
Das Wasser aus dem Kraichgau und dem Nordschwarzwald wird im gesamten Hardtwald so schnell
wie möglich Richtung Rhein geführt. Zum Versickern und Ausbilden von Lachen bleibt nichts mehr übrig.
Dort fehlt das wertvolle Nass. Die Bäume vertrocknen, die auf Feuchtigkeit angewiesenen Amphibien
verschwinden. Mit dem Regionalplan könnte man gegensteuern und den Verlust der
Biodiversität wirksam eindämmen. (Bild: Symbolbild Pixabay)
 

 

Als Träger öffentlicher Belange hat die Stadt Waghäusel die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu der Fortschreibung des Regionalplans Mittlerer Oberrhein 2003 bis zum 30.06.2021 abzugeben. Der Vorsitzende Roland Liebl nutzte die Chance in der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 28. Juni 2021 einige heimatwissenschaftliches Anliegen vorzubringen.

Um was geht es beim Regionalplan?

Die Regionalplanung dient als regionale Raumordnung der Konkretisierung und der fachlichen Integration und Umsetzung der Ziele der Raumordnung in den Regionen. Dazu gehört insbesondere die Integration des Landschaftsrahmenplans für die Region. Im Landschaftsrahmenplan werden Ziele und Maßnahmen für die Entwicklung von Natur und Landschaft in der Region formuliert.

Welche Themen wurden vom Vorsitzenden angesprochen?

  1. Schienenverkehr: Mannheim und Karlsruhe sind wichtige Knotenpunkte des europäischen Bahnverkehrs. Ob Paris, Flughafen Frankfurt oder Landeshauptstadt Stuttgart: Für die Erreichbarkeit vieler Ziele ist der Personen- und Güterverkehr auf die Drehscheiben Mannheim und Karlsruhe angewiesen. Doch das Schienennetz zwischen beiden Städten ist am Limit. Das Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe soll die Situation verbessern. Führt die neue Trasse eventuell durch den Lußhardtwald?
     
  2. Hochwassergefahrenkarte: Bei den Siedlungserweiterungsflächen östlich von Kirrlach wurde die vom RP im Januar 2013 vorgestellte Hochwassergefahrenkarten dargestellt. Diese stellt aber nicht den aktuellen Planungsstand dar, da die Stadt Waghäusel im Jahr 2015 die Hochwasssergefahrenkarte auf Initiative vom Vorsitzenden Roland Liebl neu berechnen ließ. Die ersten Modellrechnungen des RP waren viel zu ungenau und zeigten nicht die tatsächlichen (Hoch-)Wasserverläufe in Kirrlach.
     
  3. Biodiversität und Lußhardtwald: Der Wald leidet, so die zahlreichen aktuellen BNN-Pressemeldungen des Forstes. Das hat auch viel mit dem fehlenden Oberflächenwasser zu tun (vergl. Bildunterschrift).