Der Tag, an dem der Strom ankam – Kirrlach wurde am 13. September 1921 hell

(Mitteilungsblatt vom 17. September 2021)



Als vor hundert Jahren in Kirrlach der elektrische Strom eingeführt wurde, begann – hier wie überall – ein allmählicher Wandlungsprozess, dessen Auswirkungen in sämtlichen Bereichen des modernen Lebens spürbar sind.
Fotomontage: Roland Liebl
 

 

Nach den Aufzeichnungen von Franz Müller, dem Großvater vom Ehrenvorsitzenden Erhard Schmitteckert, leuchtete das elektrische Licht in Kirrlach zum ersten Mal vor genau 100 Jahren am 13. September 1921. Kirrlach hatte sich zuvor dem Wieslocher Gemeindeverband für Licht- und Kraftversorgung angeschlossen. Fast jedes Haus bekam damals einen elektrischen Anschluss. Die Zuleitungen wurden zunächst in die Räume verlegt, in denen sich das häusliche Leben abspielte, vorwiegend in die Küche. Kirrlach feierte das Ereignis mit einem „Lichterfest“ im Gasthaus „Zur Rose“.

Der historische Wandel, der mit diesem Stichtag stattfand ist für uns heute kaum vorstellbar. Internet, Fernseh, Radio, Elektromotoren, Pumpen, Kühlschränke, Gefriertruhen und viele uns so vertraute Gerätschaften sind ohne elektrischen Strom kaum vorstellbar.

Thomas Adam, ein beim Heimatverein Kirrlach schon mehrfach eingeladener Referent, hat dazu eine sehr interessante Dokumentation erstellt: „Strom für das Grombachtal“. Sie ist beim Verlag Regionalkultur (ISBN 978-3-95505-252-2) erschienen. Er befasst sich u.a. auch mit der Bedeutung des Stroms in der Landwirtschaft und dem Gewerbe, mit der Straßenbeleuchtung, mit Unfällen durch Elektrizität, mit der Mangelwirtschaft insbesondere während des Zweiten Weltkriegs sowie mit der „Demokratisierung des Fortschritts“ seit den Fünfzigerjahren.