Nach den Aufzeichnungen von Franz Müller, dem Großvater vom
Ehrenvorsitzenden Erhard Schmitteckert, leuchtete das elektrische
Licht in Kirrlach zum ersten Mal vor genau 100 Jahren am 13. September
1921. Kirrlach hatte sich zuvor dem Wieslocher Gemeindeverband für
Licht- und Kraftversorgung angeschlossen. Fast jedes Haus bekam damals
einen elektrischen Anschluss. Die Zuleitungen wurden zunächst in die
Räume verlegt, in denen sich das häusliche Leben abspielte, vorwiegend
in die Küche. Kirrlach feierte das Ereignis mit einem „Lichterfest“ im
Gasthaus „Zur Rose“.
Der historische Wandel, der mit diesem Stichtag stattfand ist für
uns heute kaum vorstellbar. Internet, Fernseh, Radio, Elektromotoren,
Pumpen, Kühlschränke, Gefriertruhen und viele uns so vertraute
Gerätschaften sind ohne elektrischen Strom kaum vorstellbar.
Thomas Adam, ein beim Heimatverein Kirrlach schon mehrfach
eingeladener Referent, hat dazu eine sehr interessante Dokumentation
erstellt: „Strom für das Grombachtal“. Sie ist beim Verlag
Regionalkultur (ISBN 978-3-95505-252-2) erschienen. Er befasst sich
u.a. auch mit der Bedeutung des Stroms in der Landwirtschaft und dem
Gewerbe, mit der Straßenbeleuchtung, mit Unfällen durch Elektrizität,
mit der Mangelwirtschaft insbesondere während des Zweiten Weltkriegs
sowie mit der „Demokratisierung des Fortschritts“ seit den
Fünfzigerjahren.
|