Was ist über den St. Leoner Sauerkrautmarkt am kommenden Wochenende bekannt?

(Mitteilungsblatt vom 6. November 2021)



Sauerkraut gilt als das deutscheste aller Gemüse.
Es ist seit Urzeiten in allen Bevölkerungsschichten
Deutschlands sehr beliebt.
Foto: Liebl
 

 

Dieses Wochenende soll in St. Leon der so genannte „Sauerkrautmarkt" vom Sonntag, den 7. November, bis zum Montag, den 8. November 2021 stattfinden (Corona-Hinweise: https://www.st-leon-rot.de/pb/2692790.html). Erstmals erwähnt wurde er vor 539 Jahren. Man darf davon ausgehen, dass der Markt noch älter ist; dies ist aber nicht belegt. Aus dem Jahre 1482 existiert eine Urkunde, in der der Speyerer Bischof Ludwig I., Freiherr von Helmstädt, bestimmte, dass das jährliche Standgeld "uf dem marckt zu sant lene" dem Waldfaut ("Faut" = Vogt) Bernhard Billung vom Burgberg zukommen solle. Der Name "Sauerkrautmarkt" rührt daher, dass er alljährlich zu der Zeit veranstaltet wird, in der das erste frische Sauerkraut neuer Ernte auf den Tisch kommt. Der eigentliche Markt wird immer am ersten Sonntag und Montag nach Allerseelen durchgeführt.

Der St. Leoner Markt war und ist ein Krammarkt, der die Einwohner früher mit allem Notwendigen für den Hausstand (Kram) versorgte und auch heute noch viel Nützliches offeriert. Wie früher verfügt, findet der St. Leoner Sauerkrautmarkt "im Flecken drinne", also mitten im Ort statt.

Wie groß oder klein St. Leon damals wohl war? Woher kamen die Besucher? Wie weit reisten sie an? Fragen, deren Antworten heute nur noch schwer zu rekonstruieren sind. Bekannt ist,

  • dass St. Leon noch bis zum Ende des 18. Jahrhundert ein recht übersichtliches Dorf war (wir hatten hier vor einigen Monaten schon Straßenkarten veröffentlicht).
     
  • Und es wurde deutlich, das St. Leon eigentlich nur eine Durchgangsstraße hatte, die einerseits vom Kraichbach (Rot) kommend ins Dorf führte, entlang des Zentrums wenige 100 m parall zum Kraichbach abbog und dann Richtung Kirrlach wieder aus dem Dorf führte.
     
  • Bekannt ist auch, dass sich über viele Jahrhunderte weder eine direkte Straße Richtung Reilingen, (Alt-)Neulußheim oder Kronau entwickelte (genauer: wegen des sumpfigen Geländes nicht entwickeln konnte).