Dieses Wochenende soll in St. Leon der so genannte
„Sauerkrautmarkt" vom Sonntag, den 7. November, bis zum Montag, den 8.
November 2021 stattfinden (Corona-Hinweise: https://www.st-leon-rot.de/pb/2692790.html).
Erstmals erwähnt wurde er vor 539 Jahren. Man darf davon ausgehen,
dass der Markt noch älter ist; dies ist aber nicht belegt. Aus dem
Jahre 1482 existiert eine Urkunde, in der der Speyerer Bischof Ludwig
I., Freiherr von Helmstädt, bestimmte, dass das jährliche Standgeld "uf
dem marckt zu sant lene" dem Waldfaut ("Faut" = Vogt) Bernhard Billung
vom Burgberg zukommen solle. Der Name "Sauerkrautmarkt" rührt daher,
dass er alljährlich zu der Zeit veranstaltet wird, in der das erste
frische Sauerkraut neuer Ernte auf den Tisch kommt. Der eigentliche
Markt wird immer am ersten Sonntag und Montag nach Allerseelen
durchgeführt.
Der St. Leoner Markt war und ist ein Krammarkt, der die Einwohner
früher mit allem Notwendigen für den Hausstand (Kram) versorgte und
auch heute noch viel Nützliches offeriert. Wie früher verfügt, findet
der St. Leoner Sauerkrautmarkt "im Flecken drinne", also mitten im Ort
statt.
Wie groß oder klein St. Leon damals wohl war? Woher kamen die
Besucher? Wie weit reisten sie an? Fragen, deren Antworten heute nur
noch schwer zu rekonstruieren sind. Bekannt ist,
- dass St. Leon noch bis zum Ende des 18. Jahrhundert ein recht
übersichtliches Dorf war (wir hatten hier vor einigen Monaten schon
Straßenkarten veröffentlicht).
- Und es wurde deutlich, das St. Leon eigentlich nur eine
Durchgangsstraße hatte, die einerseits vom Kraichbach (Rot) kommend
ins Dorf führte, entlang des Zentrums wenige 100 m parall zum
Kraichbach abbog und dann Richtung Kirrlach wieder aus dem Dorf
führte.
- Bekannt ist auch, dass sich über viele Jahrhunderte weder eine
direkte Straße Richtung Reilingen, (Alt-)Neulußheim oder Kronau
entwickelte (genauer: wegen des sumpfigen Geländes nicht entwickeln
konnte).
|