Die Salierbrücke als wichtige Verkehrsachse zwischen
Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ist nach jahrelanger Sanierung
seit wenigen Tagen wieder offen. Auf der Brücke überquerten vor der
Sanierung etwa 28.000 Fahrzeuge täglich den Rhein bei Speyer. Die
zweite Verkehrsachse ist die Autobahnbrücke der A 61. Sie führt ab dem
Hockenheimer Dreieck wie die B 39 Richtung Sinsheim und Bad Wimpfen,
einer bereits zur Römerzeit bedeutenden Stadt. Die Autobahn und die
Bundesstraße, beide führen zwischen St. Leon und Walldorf hindurch.
Was hat das mit Kirrlach zu tun?
Heute fast gar nichts mehr, denn Speyer, Sinsheim, Bad Wimpfen und
andere Städte der Region sind (außerhalb des Berufsverkehrs und von
Staus) innerhalb von 30 Minuten mit dem Auto gut zu erreichen. Der „Fern“-Verkehr
zwischen diesen Städten geht heute komplett an Kirrlach vorbei.
War das schon immer so?
Das sind eigentlich mehrere Fragen gleichzeitig und daher auch
viele Antworten:
- Ja, den Fernverkehr zwischen Speyer und Bad Wimpfen gibt es
schon sehr lange.
- Nein, 30 Minuten reichten damals natürlich nicht aus. Es gab
keine ausgebauten Straßen und Wege. Im Vergleich zu heute waren es
wohl eher 30 Stunden als 30 Minuten.
- Jein: Ja, es gab früher Ost-West-Routen über die Wegekehre am
heutigen Ortsrand von Kirrlach. Konkret: St. Leon - (Alt)Lußheim. Und
nein: Nord-Süd-Routen führten auch früher schon an Kirrlach vorbei.
Wieso führten Fernrouten bis zum heutigen Ortsrand von Kirrlach?
Wasser und Sumpf, so die Kurzantwort. Die ersten systematisch
höhenvermessenen Karten von Tulla, das digitale Geländemodell und die
Satellittenbilder von Google beleuchten die Geschichte vom Anglach,
dem Ostrhein und dem Mingolsheimer Rhein. Autobahn und Bundesstraße
liegen in heute trockengelegtem Gelände, welches vor gar nicht so
langer Zeit fast unpassierbar war, zumindest für den Fernverkehr. Von
Kirrlach aus führte ein trockener Weg auf einem Geländerücken entlang
der Todtlach bis zum Rhein.
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