Nach langer Pause war endlich wieder ein Präsenztermin
möglich. Am Dreikönigstag fand eine Wanderung rund um die Waghäuseler
Mitte statt. Ausgangspunkt war ein historischer Platz: Der
Kreuzungspunkt der Römerstraße mit der Südlichen Waldstraße (Foto). An
dieser Stelle ist durch die Sportanlagen die ansonsten im Waldbereich
noch gut erhaltene Römerstraße nicht mehr zu erkennen. Im digitalen
Geländemodell ist sie durch die Laservermessung aus der Luft über
viele Kilometer hervorragend dokumentiert (https://www.heimatverein-kirrlach.de/infos/2020_11_07_Roemerstrasse.html).
Der Heimatverein würde es begrüßen, wenn zumindest ein Teilstück
(z. B. am Ende der Südlichen Waldstraße in Richtung Kreisel
Jurastraße) vom Baumbewuchs befreit würde. Die Römerstraße ist das
mächtigste und älteste noch erhaltene historische Bauwerk auf
Waghäuseler Gemarkung. Bemerkenswert ist der besondere Schichtaufbau,
der im Grundsatz auch im heutigen Straßenbau noch immer zum Einsatz
kommt. Nach dem Abzug der Römer verwilderte diese Straße. Eine zivile
Folgenutzung ist bei uns nicht dokumentiert, was allerdings auch nicht
ungewöhnlich ist. Viele Römerstraßen hatten militärische Bedeutung, so
auch diese, die direkt zum Römerkastell führte. Militärische
Römerstraßen waren für die zivile Nutzung meist nicht freigegeben.
Schließlich hätten aufgeweichte Böden durch z. B. intensiven Gebrauch
während der Erntezeit rasche Truppenbewegungen unnötig erschwert. Und
das römische Militärkonzept sah vor, dass die Verteidigung durch
Truppen im Hinterland organisiert wurde. Am Limes selbst waren meist
nur Wachen im Einsatz, die im Falle eines Falles den Alarm auslösten.
Die zivilen Straßen lagen oft parallel, bei uns einige 100 m entfernt
auf der anderen Seite der Todtlache (heute Duttlacher Graben), die
dann eher die Zentren der Zivilbevölkerung wurden.
Gegen Ende der Wanderung wurde Magali noch überraschend als
Ersthelferin gefordert, was sie perfekt und vorbildlich meisterte.
Vielen Dank.
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