Kein Wasser mehr - Zahl der Amphibien geht auch in Kirrlach dramatisch zurück

(Mitteilungsblatt vom 25. März 2022)



Laichballen sind in Kirrlach immer seltener zu finden.
Foto: Kasman
 

 

Tausende Frösche, Kröten und Co. kamen noch vor wenigen Jahren im Lußhardtwald und rund um die Felder von Kirrlach zur Welt. Aber wie lange noch? Weil Wasser fehlt, fallen immer mehr kleine Laichgebiete weg. Nasse Wald- und Flurflächen sind bei Amphibien besonders beliebt. Hier laichten jedes Jahr unzählige Springfrösche, Erdkröten und andere Tierarten. Schon das dritte Frühjahr in Folge sind weite Teile überdurchschnittlich trocken. Bis heute (Stand: 20. März) sind im März nicht einmal 10 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zu verzeichnen und die Wettervorhersage ist auch für die nächste Woche eindeutig: Es bleibt viel zu trocken.

Das Ergebnis: Die Amphibien können ihren Nachwuchs nicht mehr sicher zur Welt bringen. Besonders Springfrösche, Grasfrösche oder Erdkröten trifft das hart. Und da ist es nur ein kleiner Trost, dass in so manchem künstlichen Gartenteich ein kleines Schutzgebiet entsteht. Es fehlt an Verbindungen und natürlichem Lebensraum zwischen diesen Gartenteichen. Die Laichballen sind außerdem in den Hausgärten Fressfeinden wie Vögeln oder Fischen schutzlos ausgeliefert. Naturschützerinnen und Naturschützer sind alarmiert.

Zahl der Frösche und Kröten geht Schätzungen zufolge um über 90 Prozent zurück

Rund um die Baggerseen und die wenigen Wassertümpeln (ehemals Fauler See, Erlenteich, Entenlach) sind letzte Rückzugsgebiete. Weite Teile der Gemarkung werden allerdings in Kürze faktisch frei von (natürlichen) Amphibien sein, so die Einschätzung vom Vorsitzenden des Heimatvereins Kirrlach. In seiner Jugend gab es auf fast jedem Feldweg im Frühjahr noch Kaulquappen. Die Gärten und Wälder (z. B. das Zigeunerwäldchen) boten ausreichend große Feuchtgebiete. Die Populationen waren stabil.

Was sind Gründe für das Verschwinden?

Neben fehlendem Niederschlag vor allem die hochtechnisierte Kanalisierung und Trockenlegung der ehemaligen Oberflächenwässer, dazu der Bedarf für die Wasserwerke.