Schneefall im April mit einer weißen Winterlandschaft,
gefolgt von Tauwetter, so begann der Samstagmorgen am 9. April 2022.
Das Bild zeigt die Bedeutung der künstlichen Bachläufe und
insbesondere deren Dämme für den aktuellen Hochwasserschutz. An diesem
Samstagmorgen lag auch der Wasserspiegel im Duttlacher Graben sehr
hoch. Ohne den nur einseitigen Damm bei den Aussiedlerhöfen (die
westliche Seite liegt ohne Damm natürlich höher als der künstliche
Damm auf der östlichen Seite) wäre das Hegerfeld wohl wieder zu einer
echten Insel geworden, ringsum mit Wasser umgeben.
Im Gegensatz zur Zeit vor einigen Jahrhunderten, führen wir das
Oberflächenwasser nun innerhalb von Stunden über die zahlreichen
Kanäle im und rund um den Lußhardt ab. Dabei ist die Bezeichnung
“Kanal” bewusst und treffend gewählt, so der Vorsitzende Roland Liebl.
Die Recherchen des Heimatvereins belegen anhand des Digitalen
Geländemodells, dass aus einer urtümlichen Lachenlandschaft rund um
Kirrlach ein weitgehend systematisch entwässertes und trocken gelegtes
Kulturland entstanden ist. Viele heutige Straßen, Felder, Wiesen und
Baugebiete liegen in tief liegenden Geländeabschnitten.
Die Kirrlacher Vorfahren entwickelten das Gemeindegebiet entlang
der natürlichen Höhenzüge mit drei größeren Hochlagen: Hegerfeld, das
Orstszentrum rund um die Unterdorfstraße 13 (Küfers) bis hin zur
Ziegelwiese (Bierkeller/Friedhof). Die Todtlache (heute als Duttlacher
Graben zum Abwasserkanal der Bruchsaler Kläranlage ausgebaut) bildete
die natürliche Westgrenze. Die Ost-West-Breite war fast durchgängig
auf wenige 100 m begrenzt, während man in Nord-Süd-Richtung einige
Kilometer trockenes Gelände erschließen konnte.
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