Eine der historischen Errungenschaften der Römer war die
Verbindung von Teilen ihres Weltreichs durch ein geplantes Netz
künstlicher Straßen, die in der Hauptstadt Rom zusammenliefen. Das
Kommunikations- und Wegesystem war so gut ausgelegt, dass ein Kurier
in kürzester Zeit die entferntesten Grenzen des Imperiums erreichen
konnte. Das Straßennetz Roms war eine notwendige Voraussetzung für das
reibungslose Funktionieren dieses riesigen Reiches. Während der
römischen Kaiserzeit sind die Reichsstraßen vor allem von den
marschierenden Truppen, den kaiserlichen Beamten und ihrem Gefolge,
den Transportwagen der Händler und nur selten von privaten Reisenden
benutzt worden. Noch im Mittelalter dienten viele dieser alten
Römerstraßen den Pilgern nach Rom oder ins Heilige Land als Wanderweg.
Verlauf der Kirrlacher Römerstraße
Sie war vor rund 1.900 Jahren eine wichtige Verbindung zwischen dem
Wiesentaler Wagbach-Kastell und einer römischen Siedlung nordwestlich
von Kirrlach, welche durch das 1955 entdeckte römische Brandfeld
(Friedhof unweit der Gabel) archäologisch als gesichert gilt. Speyer
und Stettfeld (weiter Richtung Cannstadt) waren die näheren Ziele, Bad
Wimpfen, Ladenburg aber auch Mainz oder Straßburg waren über das
verzweigte Straßennetz ebenfalls gut erreichbar. Wo genau überall die
Abzweige waren, ist archäologisches Forschungsgebiet. Vereinzelte
Fundstellen lassen nur erahnen, dass es diese Abzweige an
verschiedenen Stellen gab (wir berichteten bereits mehrfach dazu).
Alle Straßen verliefen, so weit es das Gelände erlaubte, schnurgerade.
Dies gilt insbesondere für den Kirrlacher Abschnitt der Römerstraße,
die im spitzen Winkel die Landstraße zwischen Kirrlach und Wiesental
zwischen den beiden Kreiseln schneidet.
Der Heimatverein steht aktuell mit der Forstverwaltung in Kontakt,
um zumindest Teile der Route wieder erkennbar zu machen. Die besondere
Bauweise im damals noch sumpfigen Gelände ist heute für das geschulte
Auge noch gut zu erkennen.
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