Die Lußhardt liegt auf einer Hochterrasse des
Oberrheingrabens zwischen Reilingen und Karlsdorf mit Gefälle nach
Osten, Westen und Norden. Sie ist ein Teil des rechtsrheinischen
Waldgebietes zwischen Rastatt und Mannheim, das auch Hardtwald genannt
wird. Im Jahr 1002 tauschte Heinrich II. mit Herzog Otto von Kärnten
Bruchsal und die Lußhardt gegen die Burg in Worms ein. Kaiser Heinrich
III. schenkte den Königshof Bruchsal dann zusammen mit dem
Lußhardtwald am 6. Mai 1056 dem Bischof von Speyer.
Die Amtsgeschäfte für die Lußhardt wurden dann für 550 Jahre vom
Hochstift Speyer geführt. In den folgenden Jahrhunderten verringerte
sich die Waldfläche durch Rodungen. Wesentlich für die Nutzung der
Flächen war die systematische Entwässerung. Ursprünglich gab es im
Lußhardt, so bestätigen die aktuellen Auswertungen des Digitalen
Geländemodells, fast keinen der uns heute so vertrauten Bachläufe.
Vielmehr war es eine von kaskadierenden Lachen geprägte Landschaft.
Teils als Senken der von Sanddünen geformten Landschaft, teils als
Folge der andauernden Bodenabsenkungen. Bis heute dehnt und bewegt
sich im Gebiet des Oberrheingrabens die Erdkruste. Fast einen
Millimeter senkt sich der Graben jedes Jahr.
Regenwasser versickerte an den oft nur wenige Zentimeter oder Meter
höher gelegenen Stellen und trat zeitverzögert in einiger Entfernung
als Quellwasser in den zahlreichen Senken wieder aus. Vermutlich nur
bei Starkregen oder Tauwetter kam größerer Wassernachschub vom
Kraichgau oder dem Nordschwarzwald direkt in die Lußhardt.
Angesichts der tagesaktuellen Hitze und lang anhaltenden
Trockenheit im Wald stellt sich die Frage, inwieweit die 1.000-jährige
Geschichte der systematischen und auf Tempo ausgelegten Entwässerung
als nachhaltig bezeichnet werden kann. Noch vor 70 Jahren wurde bei
Trockenheit regelmäßig Wasser aus dem Kriegbach in Kirrlach
versickert, teilweise durch Umkehr der zahlreichen
Entwässerungsgräben. Das ginge auch noch heute (Bild).
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