In exakt einer Stunde waren die Formalia der Tagesordnung
abgearbeitet. Die Zahl der Mitglieder beläuft sich aktuell auf 219
Personen, davon waren 23 Personen anwesend. Zwei Austritten und fünf
Sterbefällen standen acht Neueintritte gegenüber, so dass die
Mitgliederzahl aktuell stabil ist. Vorsitzender Roland Liebl bedankte
sich bei der gesamten Verwaltung für die geleistete Arbeit und betont,
dass die Aufgaben eines Vereins nur gestemmt werden können, wenn sie
auf mehreren Schultern verteilt sind. Der Bericht der Kassenprüfer
bestätigte eine ordnungsgemäße Buchführung, die für das Berichtsjahr
mit einem Minus abschloss. Der neu angelegte Vorgarten war hierfür
ausschlaggebend.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis:
- 1. Vorsitzender (*): Roland Liebl
- 2. Vorsitzender: Peter Kuppinger
- Schriftführerin: Nina Emmert-Neumann
- Kassenverwalterin (*): Gisela Weser
Als Beisitzer standen zur Wahl: Veronika Böhme, Kerstin Siegrist,
Elsbeth Steinbach, Ulrike Herzog, Julius Müller, Roland Haag und Peter
Müller (so die Vorschlagsliste der Verwaltung). Am Wahlabend wurden
ergänzend vorgeschlagen: Sabine Anke und Melissa Anke.
(*) Für das Amt des Vorsitzenden und das Amt der Kassenverwaltung
fanden sich keine Bewerber, daher sind Roland Liebl und Gisela Weser
nach § 13 der Satzung bis zur Durchführung einer Neuwahl weiterhin im
Amt.
Der Ausblick auf das aktuelle Jahr sieht folgende Themen vor:
- Jahresausflug nach Miltenberg
- Kerwe-Sonntag Herbstfest am Taglöhnerhaus
- Historische Führungen durch Kirrlach
- Vorbesichtigung Wersau, um einen eventuellen Ausflug (Radtour)
dorthin zu planen
- Ferienprogramm: steht noch nicht fest
Neben dem Jahresausflug nach Miltenberg am 3. September und dem
Herbstfest am Kerwesonntag gilt ein Fokus der abgegrabenen Burg Wersau.
Im Sommer planen wir eine kleine Radtour zur Erkundung, kombiniert mit
dem Thema des Roten Kuhhirten und der „rechten Straße in südlicher
Richtung“ nach Wiesloch, direkt vor dem Bruch.
Die Burg Wersau ist eine abgegangene Niederungsburg auf der
heutigen Reilinger Gemarkung. Sie war eine Wasserburg auf einer
Kraichbachschlinge. Diese war Teil der nördlichen Grenze der über die
Kirrlacher Inselbrücke erreichbaren „Insel“. Wasserläufe wurden früher
zur Grenzbildung verwendet, daher gehörte diese Burg auf der
nördlichen Seite des Wasserlaufes zur Kurpfalz. Heute ist die
inzwischen trockengelegte Bachschlinge noch gut im Gelände zu
erkennen. Zu Fuß kann man sie in gut einer Stunde von Kirrlach aus
erreichen. Auf dieser Burg empfing im Jahr 1386 Kurfürst Ruprecht I.
die päpstliche Bulle mit der Erlaubnis, ein „studium generale“ in
Heidelberg einzurichten und damit eine Universität zu gründen.
Die Burg Wersau war auch lange Zeit die letzte Festung auf der
Reise der Pilger, Könige und Kaiser, bevor diese den Rhein aus der
Kurpfalz kommend nach Speyer überquerten. St. Leon, Kirrlach oder
(Alt-) Lußheim waren damals von dieser Burg aus wegen der ausgedehnten
Wasser- und Sumpfflächen kaum erreichbar. Diese natürliche Barriere
war und ist über Jahrhunderte als Grenze erhalten geblieben, z.B. in
Teilen noch als Kreisgrenze zum heutigen Rhein-Neckar-Kreis. Wobei
durch spätere künstliche Entwässerungsgräben, Begradigungen und
Trockenlegungen kleinere Verschiebungen entstanden sind.
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